Regenerationsfunktion

der Freizeit

Michael Kvck

 

Synonyme zu Regeneration

Ausgleich, Erholung, Entspannung,

Rekreation, Erfrischung

 

 
 

 

 

 

 


Always fit for the job

 

Das Wort Regeneration kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Wiedergeburt bzw. Neuentstehung.

 

Man kann es auch als Ausspannen oder Zur|ckgewinnen von Gesundheit und Leistungsfdhigkeit (psychisch bzw. physisch) ansehen.

 

Die Phase der Regeneration - ein Sich-Entspannen (f|r Berufstdtige) - war immer schon in der Freizeit angesiedelt. Aber auch f|r Nicht-Berufstdtige ist Regeneration obligatorisch.

 

 

 

Freizeit gestern und heute

 

Freizeit bedeutete im Mittelalter urspr|nglich Marktfriedenszeit. Als Komplementdrbegriff zur Arbeitszeit bezeichnet Freizeit in der heutigen Bedeutung jene dem Einzelnen zur Verf|gung stehende Zeit, die weder unmittelbar noch mittelbar (blo_e Regeneration der Arbeitsfdhigkeit durch Essen und Schlafen) der Erwerbstdtigkeit dient, sondern individuell selbstbestimmt und beliebig gestaltet werden kann.

 

Die Entwicklung der modernen Industriegesellschaften (Stichwort Informationsgesellschaft), bringt immer hdufiger berufliche Anforderungen mit sich, welche die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zerflie_en lassen. Persvnliche Interessen werden mit beruflicher Weiterbildung kombiniert, selbstbestimmte Freizeitaktivitdten wie Sport dienen auch der Regeneration und Erhaltung der Leistungsfdhigkeit.

 

 

 

Der regenerative Charakter der Freizeit

 

Vielfach werden in der Berufswelt \berforderung und Stress als normale Begleiterscheinungen der Arbeit gesehen. Dieser Spannung muss eine Phase der Entspannung folgen um den Akku wieder aufzuladen. Wesentlich dabei sind so genannte Zyklusstrukturen die besagen, dass der Mensch nicht einer stdndigen Belastung auszusetzen ist (ausgesetzt sein kann).

 

Erholung findet also in der Freizeit statt, Freizeit hat also einen regenerativen Charakter. Aber Freizeit stellt sich nicht als blo_e Erholungszeit dar.

 

F|r die meisten Menschen hat die Freizeit heute einen eigenstdndigen Wert bekommen. Freizeit ist heute nach gdngiger Auffassung in erster Linie eine Zeit, in der man tun und lassen kann, was einem Spa_ und Freude macht.

 

Der negative Freizeitbegriff der fr|her vorherrschte, welcher Freizeit lediglich als eine Abwesenheit von Arbeit definierte, hat sich gewandelt: Freizeit ist heute etwas Positives, eine Zeit, in der man f|r etwas frei ist. Selbst volle Berufstdtige denken heute bei der Frage nach dem Freizeitverstdndnis weniger an die Erholung (aber immerhin 46 Prozent) als vielmehr an den eigenen Spa_ (72 Prozent).

 

Die Grenzen zwischen Freizeit und Nicht-Freizeit werden immer flie_ender. Eine klare Trennung zwischen Beruf und Freizeit wird auch immer schwieriger. Vielfach wird das Berufliche als Freizeit angesehen. Oft spricht man auch von Regeneration wdhrend der Arbeit (zB Aerobic, Schlafkojen). Ob es sich hier um Freizeit handelt ldsst sich aber streiten.

 

Die Regenerationsfunktion der Freizeit kann als eine der Hauptfunktionen der Freizeit angesehen werden. Letztlich ist aber eine klare Abgrenzung zu den anderen Hauptfunktionen schwierig.

 

 

 

Haupt- bzw. Zielfunktionen der Freizeit

 

Auch wenn die Abgrenzung oft schwierig ist und in der Literatur keine genaue \bereinstimmung vorhanden ist, sind die wichtigsten Funktionen der Freizeit die im Folgenden aufgelisteten.

 

Rekreation: Erholung, Entspannung, Wohlbefinden

 

Kompensation: Ausgleich, Zerstreuung

 

Edukation: Kennenlernen, Weiterlernen

 

Kontemplation: Ruhe, Mu_e, Selbstbesinnung

 

Integration: Zusammensein, Gruppenbildung

 

Partizipation: Beteiligung, Engagement, soziale Selbstdarstellung

 

Enkulturation: Kreativitdt, produktive Teilnahme am kulturellen Leben

 

 

 

Quellen

 

Bodo Lippl (1995): Die Bedeutung der Freizeit in der modernen

Gesellschaft aus sozialethischer Perspektive. Lizentiatsarbeit.

Verf|gbar unter www2.rz.hu-berlin.de/esf/esf/download/freizeit.pdf (09.06.06)

 

Lamprecht, M. & Stamm, H.: Strukturen und Funktionen der Freizeit in der Gegenwart, S. 6 ff. Verf|gbar unter http://soziologie.soz.uni-linz.ac.at/sozthe/freitour/skriptum/Freizeitbegriff.doc (09.06.06).

 

BMSSG: Bericht zur Lage der Jugend in Vsterreich. Themenauszug: Freizeit. Verf|gbar unter www.bmsg.gv.at/cms/site/attachments/7/5/1/CH0242/CMS1059133142814/freizeit.pdf (09.06.06).

 

 


Literatur

 

Dumazedier, Joffre (1974): Sociology of leisure. Amsterdam: Elsevier.

 

Kaplan, Max (1975): Leisure: Theory und Policy. New York: John Wiley.

 

Kelly, John R. (1982): Leisure. Englewood Cliffs, N.J.: Prentice Hall.

 

Lamprecht, M. & Stamm, H. (1994): Die soziale Ordnung der Freizeit. Z|rich: Seismo.

 

L|dtke, H. (2001): Freizeitsoziologie. Arbeiten |ber temporale Muster, Sport, Musik, Bildung und soziale Probleme. M|nster: Lit.

 

Pronovost Gilles (1985): Les significations sociales du loisir. Loisir et Sociiti, 8, (2), S. 573-603.

 

Tokarski, W / Schmitz-Scherzer, R. (1985): Freizeit. Stuttgart.

 

 

 

Weblinks

 

Institut f|r Freizeit- und Tourismusforschung

 

www.freizeitforschung.at

 

 

Institut f|r Freizeitpddagogik

 

www.ifp.at

 

 

Freizeit-Tipps OV

www.wasistlos.at/

 

 

Arbeiten zum Thema Freizeit

http://soziologie.soz.uni-linz.ac.at/sozthe/freitour/skriptum.htm

 

 

B|ro f|r Sozial- und Freizeitforschung

 

http://www.bsf-freizeitforschung.de/

 

 

Alltags- und Freizeitforschung

http://www.metaworks.at/freizeitforschung-stadtforschung.htm

 

 

 

Impressum

 

"Freizeit/Tourismus-Wikipedia"

Thema: Regenerationsfunktion (von Freizeit)

 

VU: Freizeit und Tourismus: Grundlagen (E)  S2006 (231.382)

LVA-Leiter: a. Univ. Prof. Dr. Ingo Mvrth, Dr. Georg Christian Steckenbauer

Institut f|r Soziologie - Johannes Kepler Universitdt Linz

 

) Michael Kvck; Grein/Linz 2006