Oberösterreichische Nachrichten vom 13. 01. 1993 - Seite 016

 

Titel: Das Netz ist über Linz ausgeworfen

Untertitel: Neue Informationen und Hilfestellungen für die kulturelle Stadtteilarbeit

"Ich war am Anfang frustriert, weil wir nicht den Überfluß verwalten, sondern den Mangel." Natürlich ist sich Kulturstadtrat Reinhard Dyk im klaren, daß für all die Aktivitäten kultureller Stadtteilarbeit in Linz Geld Mangelware ist. Man bräuchte sicher mehr als die 1,5 Millionen im 93er Budget. Und dennoch: In den 15 Jahren, in denen in der Landeshauptstadt konsequente Arbeit für die Stadtteilkultur betrieben wird, hat man gleichsam ein überaus funktionsfähiges Netz ausgeworfen. Animation, Beratung, Service helfen entscheidend der Kulturarbeit in den Stadtvierteln.

Unter der Federführung des Universitätsmannes Ingo Mörth entstand eine umfangreiche Studie mit dem Titel "Linzer Stadtteil- Kulturraster". Sie gibt nicht nur Auskunft über die rund 60 Stadtteil-Kulturvereine, die in den 16 Kulturstadtteilen arbeiten, Programme erstellen und Initiativen setzen, sie macht auch die geographischen, historischen und baulichen Unterschiedlichkeiten der Viertel deutlich. Die Volkshäuser, die ja eigentlich "Kulturhäuser" heißen sollten, sind Zentren einer rührigen Stadtteilkultur geworden.

Die Linzer Kulturverwaltung setzt nun einen neuen Informations- und Animationsstoß für die kulturelle Stadtteilarbeit. Drei Publikationen sind herausgekommen - und im Kulturamt, Abteilung Städtische Kulturentwicklung, Hauptstraße 1 bis 5, Telefon 23 93-29 51 auch für Interessenten erhältlich -, die den Kulturleuten Hilfestellung geben soll:

Die "Gerätepool-Broschüre" gibt Auskunft über die kulturelle Hardware, die die Stadt den Veranstaltern zur Verfügung stellen kann. Und dieses Material ist so unübel nicht, umfaßt von einer kompletten Bühne, Ton- und Lichtanlage über Apple-Computer, Sound Box und Overhead-Projektor bis zu Ausstellungswänden und Plakatständer eine Fülle von Gerätschaften, die man sich ausleihen kann.

Die "Künstlerbörse des Kulturamtes der Stadt Linz" hat rund 700 Adressen gesammelt und gibt - gewiß noch lückenhaft und subjektiv - Auskunft über Agenturen, Künstler und Interpreten, die Ansprechpartner für eine Aufführung sein könnten.Vierteljährlich soll diese Liste ergänzt werden. Im übrigen soll im Herbst dieses Jahres das "Kulturhandbuch" herauskommen, ein riesiges Kompendium, das über die Künstler im oberösterreichischen Zentralraum Auskunft geben wird.

Und schließlich bietet man noch eine Broschüre über "Rechtsfragen für Veranstalter" an. In diesem Papier wird in präziser und unkomplizierter Form dargelegt, was man alles als Veranstalter - von den Gesetzen bis zu den Verträgen - zu beachten hat.

(-fs-
= Franz Schwabeneder)

(Lesen Sie dazu auch unseren Kommentar.)


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