Titel: Ein Kontinent sucht seine Kultur
Untertitel:
Wels wird zur Diskussionsmetropole zum Thema "Europa - Kultur -
Region"
Text: Der europäische Integrationsprozeß
hat eingesetzt, mit Mühen und tiefen Verunsicherungen, wie wir täglich
erfahren müssen. Auf dem Weg in diese Identitätsfindung werden unser
kulturelles Verhalten und unsere kulturelle Positionierung eine elementare Rolle
spielen. Und zu dieser Thematik wird es im kommenden Monat in Wels eine Gesprächsrunde
in geradezu sensationeller Besetzung geben. Unter dem Titel "Europa -
Kultur - Region" wird man sich mit den "Chancen regionaler
Kulturentwicklung im europäischen Integrationsprozeß" auseinandersetzen.
Die ursprüngliche Anregung kam von Andreas
Gruber, dem Filmregisseur und Kulturreferenten der Stadt Wels. Mit einem großen
und überregional beachteten Symposion über die Zukunft regionaler
Kulturpolitik plante er, in Wels einen neuen geistigen Akzent zu setzen. In
Kooperation mit dem Kultur & Management Zentrum in St. Marienkirchen wurde
die Organisation dieser Veranstaltung, die unter dem Begriff "Welser Kultur
Vermerke" firmiert, in Angriff genommen.
Das Stadttheater Wels ist nun vom 16. bis zum 18.
Oktober Austragungsort dieses Symposions, bei dem es um "Europa - Kultur -
Region" geht, also um die "Chancen der regionalen Kulturentwicklung im
europäischen Integrationsprozeß". Der Bund, das Land, die Stadt Wels und
das Kultur & Management Zentrum haben sich für die Organisation und
Finanzierung zusammengeschlossen.
Das Symposion selbst wird sich in drei Bereiche
gliedern:
Die Referate werden von hochkarätigen,
international prominenten Kulturpolitikern, Soziologen und Kulturphilosophen
beigesteuert: Von Colette Flesch, ehedem Bürgermeisterin und Ministerpräsidentin
in Luxemburg, heute Generaldirektorin für audiovisuelle Medien, Information,
Kommunikation und Kultur in der EG-Kommission; von Olaf Schwencke, dem Berliner
Präsidenten der Kulturpolitischen Gesellschaft und der Hochschule der Künste;
vom Soziologen und Vorsitzenden des Vereins "Kulturen in der Europäischen
Integration", Hermann Schwengel; vom renommierten Philosophie- und Ästhetikprofessor
Peter Sloterdijk aus Karlsruhe.
Acht Arbeitskreise werden von hochqualifizierten
Kultur- und Rechtsfachleuten geleitet: Kulturmarketing-Manager Wolfgang
Bachmayer, Kunsthochschulprofessor Helmuth Gsöllpointner, Soziologe Albert
Herrenknecht, Salzburgs beamteter Kulturchef Peter Krön, Kultursoziologe
Ingo Mörth, Urheberrechtsfachmann Michel Walter, Salzburgs
Kulturprojektleiter Alfred Winter und Münchens Kulturdirektor Heiner Zametzer.
Die ganze Problempalette vom Zentralismus über das Selbstbewußtsein der
Provinz bis zum Umgang mit dem Fremden, soll in diesen Arbeitskreisen behandelt
werden, schließlich in eine Podiumsdiskussion und in ein Schlußdokument über
Vermerke zur regionalen Kulturentwicklung münden.
Ein umfangreiches kulturelles Programm rundet die
3-Tage- Veranstaltung ab: Lesungen mit den Schriftstellern Alois Brandstetter
und Robert Menasse, ein Abend mit dem Film-, Musik- und Kochkünstler Peter
Kubelka. Die beiden Künstler Gerwald Rockenschaub und Alexander Rendi werden für
die "Welser Kultur Vermerke" ein Design entwerfen.
Die Kosten: Teilnahmegebühr für alle
Veranstaltungen, inklusive kostenloser Zusendung der Dokumentation: 500
Schilling. Tageskarte: 200 Schilling. Karte für ein Hauptreferat oder eine
Abendveranstaltung: 120 Schilling.
Anmeldefrist für die Arbeitskreise: 30.
September.
Anmeldung und Detailinformationen: Kultur &
Management Zentrum, A- 4076 St. Marienkirchen, Unterfreundorf 53. Telefon 0 72
49 / 75 56. Fax: 0 72 49 / 75 49. -fs-
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