Wohin steuern uns virtuelle Gemeinschaften, e-Kapitalismus oder gleich e-Gesellschaft? In eine schöne neue Medienwelt? Oder in einen heimatlosen Hinterhof? Antworten versuchte eine Vorlesungsreihe an der Linzer Uni zu geben. Morgen startet auf dieser Seite eine OÖN-Serie, die sich mit der Thematik beschäftigt.

Fabrikanten öffnen Kanäle

Viel gepriesene, viel zitierte Interaktivität: Grenzen verschwimmen in Kunst und Wirtschaft, in Sparten, Branchen, Disziplinen wird fächerübergreifend agiert. So tönt die offizielle Propaganda, die Realität sieht freilich meistens noch anders aus. Sender und Empfänger sind in der Regel noch ziemlich klar definiert, die Kontrolle wird selten zur Gänze aus der Hand gegeben. liquidCom heißt die Aktion, die "Die Fabrikanten" für morgen, Dienstag, bis Samstag in der ehemaligen Kantine des Linzer Hafens planen. Querdenker wie Kurt Jotter (ehemaliges Büro für ungewöhnliche Maßnahmen, Berlin), die Unternehmensberater Story Dealer (Berlin) oder Robert Jelinek (Sabotage Communications, Wien) wollen ein neuartiges Kommunikationsszenario entwickeln und in die Tat umsetzen. Grenzen zwischen Produzent(inn)en und Publikum werden verwischt, Besucher/innen zu gleichberechtigten Mitspieler(inne)n. Jeweils Donnerstag und Freitag öffnet die Hafenkantine ab 22 Uhr ihre Türen, damit Interessierte bei Barbetrieb alle Beteiligten kennenlernen können. Am Samstag lädt die liquidCom-Crew ab 17 Uhr bis in die Nacht dazu ein, das - bis zuletzt nicht vorhersagbare - Resultat in einem öffentlichen Spiel mitzuerleben und mitzugestalten. (pic)