Vier
Kulturen Schema
Mit dem Begriff „Vier – Kulturen - Schema werden die
einzelnen Wechselwirkungen, die durch den Tourismus auf eine Kultur entstehen,
verdeutlicht. Bei dem Kultur übergreifenden Tourismus treffen die Kultur der
Quellregion, die Ferienkultur, die Dienstleistungskultur und die der Zielregion
zusammen. Die Kultur der Quellregion ist die Kultur aus welcher der Tourist
stammt, das ist meist die Kultur einer Industriegesellschaft. Die Ferienkultur
beschreibt das Verhalten der Touristen im Urlaub. Die Dienstleistungskultur
beschreibt die Einheimischen in ihrer Rolle als Gastgeber und die Kultur der
Zielregion beschreibt die Kultur der Bereisten. (vgl. http://www.unifr.ch/mukw/downloads/Sem-KL-Paper14.pdf )
Die wichtigsten Quellmärkte im
europäischen Auslandstourismus
Großbritannien, Deutschland und Frankreich zählen zu den wichtigsten Herkunftsmärkten im Auslandstourismus. Ca. 45% der europäischen Auslandsreisenden kommen aus diesen Ländern.
Die Reiseziele der Europäer
Spanien ist die Top-Destination für Europäer gefolgt von Frankreich, Deutschland und Italien. Der Marktanteil außereuropäischer Urlaubsziele nimmt aber seit 1990 zu besonders im asiatisch-pazifischen Raum und in Nordamerika.
Gast – Gastgeber Beziehungen
Die Gast – Gastgeber Beziehung ist eine psycho- ökonomische und wird geprägt durch
Erwartungen, Einstellungen, Kontaktwünsche bzw. –Fähigkeiten, soziale Distanz und Gastfreundschaft.
Die im Fremdenverkehr Tätigen wollen vom Tourismus profitieren daher werden die Motive und Wünsche der Touristen erforscht damit sie ihren Erwartungsvorstellungen entsprechen. Die Interaktion ist als Austausch von materiellen und nicht-materiellen Gütern zu sehen. Für den Gastgeber besteht die Aufgabe in Aufwand der Zeit, persönlicher Einsatz, das Schaffen von heimeliger Atmosphäre und Gefühlsarbeit eine Stresssituation dar. Sein Gewinn besteht nicht nur im finanziellen Sinn sondern auch im sozialen. Zu betonen ist dass sich das „native self“ mehr verändert als das der Reisenden. Einstellungen wie z. b. Vorurteile werden kaum verändert. Die Begegnung der Eingeborenen mit Touristen weckt jedoch die Frage nach der eigenen Identität. Damit ändert sich die Beziehung der beiden sich begegnenden Gruppen zueinander. Die Reisenden wollen vorrangig Land und Leute kennen lernen. Im Massentourismus ist das allerdings aufgrund der Quantität der Touristen nicht möglich. Aus einer Studie ist bekannt dass z. b. die Einheimischen zweier griechischer Inseln ausnahmslos nicht interessiert sind am Aufbau von sozialen Kontakten.
(vgl.Tourismuspsychologie und Tourismussoziologie, 1993, S 263f)
Ökonomische und soziokulturelle Auswirkungen
„ Unter radikalen Tourismuskritikern dominiert die Meinung,
Tourismus sei für Entwicklungsländer ein Verlustgeschäft und nutzte vorwiegend
den einheimischen Eliten und ausländischen Veranstaltern“. (zit. Friedl, 2002)
Jedoch ist zu sagen dass die ökonomischen
Tourismusauswirkungen besonders Regierungen in Entwicklungsländern dazu bringen
sich mehr für den Tourismus zu engagieren. Regierungen schaffen mehr
Arbeitsplätze damit ein höheres Einkommen, eine erhöhte Kaufkraft und so auch
ein größeres Steueraufkommen.
Wo verschiedene Kulturen zusammentreffen entsteht etwas Neues. Der Tourismus lebt von Werbung für Destinationen wobei aber die soziale Realität ausgeblendet wird. Wie z. b. die Selbstmordrate einer Reisedestination. Friedl meint, dass diese Sichtweise, die die Einheimischen als von der westlichen Welt unberührt und außerhalb der historischen Entwicklung stehend betrachtet eine Ausdrucksform ist die das Unbehagen der Europäer an der eigenen Kultur deutlich macht. „Touristen sind Kinder der europäischen Kultur, in deren zivilisatorischem Prozess Gesellschaft, Ökonomie und Natur voneinander isoliert werden. Traditionellere Kulturen hingegen sind bzw. waren geprägt von einem ganzheitlichen Verhältnis von Mensch, Natur und Mythologie“. (zit. Friedl,2002) Aus diesem Grund sind bestörte Begegnungen zwischen Touristen und Bereisten sicher.
Links:
http://www.unifr.ch/mukw/downloads/Sem-KL-Paper14.pdf
http://www.fif.unibe.ch/ispw_SS06_3.Vorlesung_www.pdf
http://www2.wu-wien.ac.at/marketing/pdf/markt/scheuch_031.pdf
http://www.bpb.de/publikationen/EJTI3K,4,0,Tourismus_und_kulturelle_Identit%E4t.html
http://www.esis.ch/clubest/td/TD-volee-2001/guttrahe.pdf
Quellen:
Gast-Gastgeber Beziehungen. In: Hahn Heinz und Kagelmann Hans-Jürgen (Hg.) 2002 Tourismuspsychologie und Tourismuspsychologie. Ein Handbuch zur Tourismuswissenschaft München S. 263ff
U. Karla Henschel, Internationaler Tourismus,2002; München; Wien; Oldenburg S. 84f
Harald A. Friedl,
Tourismusethik,2002, München-Wien S.64ff