Motorradtourismus
Definition
Der Motorradtourismus kann nicht als gesonderte Form des Tourismus betrachtet werden. Er unterteilt sich in mehrere Arten von Tourismusaktivitäten. Motorradfahren kann nach Kategorien der Freizeitforschung zu den Freiluft-Risiko- Freizeittätigkeiten mit teilweise sportlichem Charakter gezählt werden. Bei solchen Freizeittätigkeiten liegt der Anreiz und Ansporn zur Ausübung im Erleben des Tätigkeitsvollzugs. Die Ausübung der Tätigkeit ist Selbstzweck.
Beim Motorrad-Eventtourismus geht es vor allem um das gemeinsame Erlebnis. Die Arten von Veranstaltungen erstrecken sich von einfachen Treffen von Motorradclub Veranstaltungen bis hin zu länderübergreifende Massenveranstaltungen. Hierbei soll zum Beispiel das jährliche Treffen aller Honda GoldWing Fahrer (23 europäische Clubs) oder das jährliche Treffen der Harley-Davidson Fahrer aus ganz Europa erwähnt werden. Diese Treffen werden meist von lokalen Organisationen der einzelnen Clubs organisiert. Sie bleiben in ihrer Gruppe, Außenstehende haben höchstens beim Schaufahren durch Städte und Ortschaften Zutritt. Übernächtigungen und Aufenthalt reichen von der eigenen Zeltstadt bis hin zu 5 Sterne Hotels.
Ob Sahara Tour, nach Indien oder „nur“ in die Schweiz. Dem Erlebnisurlaub auf dem und mit dem Motorrad sind keine Grenzen gesetzt. Viele Reiseveranstalter haben sich bereits auf den neuen Trend eingestellt und bieten für jeden Typ Motorradfahrer ein individuell zugeschnittenes Paket. Die wohl bekannteste Destination ist die Fahrt mit der Harley auf der Route `66 von der Ostküste zur Westküste, den schon Peter Fonder und Dennis Hopper 1969 in ihrem Film „Easy Rider“ beschrieben.
Man bekommt für 4.345 Euro und einer Mindestanzahl von 16 Personen eine 14tägige geführte Tour auf der 3.700 km langen Route 66 inklusive Übernächtigung und Flug.
Die andere Variante des Erlebnisurlaubs mit dem Motorrad ist die selbst erstellte Route mit dem Motto: Der Weg ist das Ziel. Viele Internetseiten sind gefüllt von Erlebnisberichten. Meist handelt es sich um Personen, die einfach aus dem Alltag ausbrechen und sich nach der Zusammenstellung der Route auf den Weg machen, wobei die Zeit eine Nebenrolle spielt. Diese Erlebnistouren sind aber nicht homogen, also der Reisende ist nicht nur auf das Erleben als solches fixiert wie man es vom typischen Erlebnistouristen kennt. Es spielt dabei auch der Kultururlaub eine sehr wichtige Rolle.
Bei der Recherchen über die Renaissance des Motorrades im Tourismus viel auf, daß vor allem der Individual Motorradfahrer sehr viel Wert auf das Kennenlernen von Kultur und den Menschen in der Region legt.
Beim Kultururlaub des Motorradfahrers ist anzumerken, daß dieser meist weit ab von den herkömmlichen Touristenstrecken seinen Weg verfolgt. Dabei kommt er oft in Regionen, die ein herkömmlicher Tourist nie in seinem Leben erreichen kann. Kultur beschränkt sich hierbei nicht auf den engen Begriff der kulturellen Bauten, sondern auf den gesamtheitlichen Begriff des kulturellen Verständnisses. Durch die subjektive Freiheit des Motorradfahrers ist der Zugang auf andere Menschen wahrscheinlich leichter geworden. Häufig findet ein Dialog zwischen Einheimischen und Tourist statt, den man in dieser Form sehr selten gesehen hat. Selbst dem unkommunikativsten Individuum wird es schwer fallen, einem Gespräch aus dem Weg zu gehen, sobald er oder sie auf einem Motorrad auf Urlaub fährt.
Quellen:
Hauns Reisebüro: Die Legende lebt – Mit der Harley Davidson auf der Route 66 www.hauns.de/rund/HDroute66.htm
Holfelder Moritz, Das Buch vom
Motorrad; Husum, 1989
Hugo Wilson, Harley-Davidson - Modellgeschichte 1903-2000; Moby Dick, 2001
Statistik Austria, Urlaubsreisen der Österreicher 2002, Wien 2003
Links:
Verein für Motorrad
und Tourismus http://www.moho.at/home/
Die
schönsten Biker-Strecken http://biker.de/touren/tourentipps?cmd=Anzeigen&id=120029
Routenplaner http://www.viamichelin.de/viamichelin/deu/tpl/hme/MaHomePage.htm
Motorradmagazin
http://www.reitwagen.at/