Kalender, der

 

 

 

Herkunft:          Das Wort Kalender stammt vom lateinischen Calendarium, einem Verzeichnis der Calendae (der Bezeichnung für den jeweils ersten, auszurufenden Tag eines Monats). Grundsätzlich versteht man darunter die Festlegung der Zeiteinteilung in Jahre, Monate, Wochen und Tage. Allerdings wird der Begriff Kalender sowohl zur Bezeichnung spezifischer Kalendersysteme verwendet – wie etwa dem Gregorianischen Kalender oder dem Mondkalender – als auch für die meist gedruckten Übersichten – Kalendarien –, die eine Orientierung im Jahresverlauf ermöglichen.

 

 

Geschichte:      Ein Bewusstsein für die unterschiedlichen Zyklen seiner Welt dürfte der Mensch schon sehr früh gehabt haben. Die älteste Kalendervorstellung dürfte wohl der aus der Steinzeit stammende Neolithische Kalender sein, der auch die Grundlage für alle späteren Systeme bildet und den Übergang vom Mond- zum Sonnenkalender repräsentiert.

                        Die frühen Kalendersysteme hatten allerdings den Nachteil, dass sie auf Beobachtungen basierten und daher relativ ungenau waren. Darum gingen bereits die alten Ägypter dazu über, ihren Kalender zu berechnen. Ihre Kenntnisse waren allerdings noch nicht so ausgereift, weshalb ihr Sonnenjahr nur 365 statt der 365,242 Tage hatte, was im Laufe der Zeit zu Verschiebungen führte.

                        Mittlerweile sind sowohl die Sonnen- als auch die Mondkalender mit Schalttagen versehen – bei dem in der westlichen Welt gebräuchlichen Gregorianischen Kalender isst die der 29. Februar – um die durchschnittliche Tageszahl der Länge des Sonnenjahres anzupassen.

                        Kalendarien in gedruckter Form gibt es etwa seit Mitte des 16. Jahrhunderts. Diese Jahreskalender beschränkten sich schon damals kaum auf die reine Darstellung des Jahresverlaufs. Die bekannteste Form ist hierbei wohl der Bauernkalender, der neben der reinen Kalenderfunktion auch über landwirtschaftliche Aufgaben oder zu erwartenden Wetterlagen informiert.

 

 

Gerade im Bereich der Freizeit- und Tourismussoziologie kommt man auch am Kalender nicht vorbei. Seien es die diversen Veranstaltungskalender von Kultur- und Sportinstitutionen, oder die verschiedenen Saisonkategorisierungen in den Fremdenverkehrsregionen, wo bestimmte Jahreszeiten und Monate den Ablauf und das Leben bestimmen: Ohne Kalender geht es auch in dieser Sparte nicht.

 

 

Literatur:         Voghtherr, Thomas: Zeitrechnung. Von den Sumerern bis zur Swatch, München 2001

                        Rohner, Ludwig: Kalendergeschichte und Kalender, Wiesbaden 1978

                        Geerlings, Wilhelm (Hrsg.): Der Kalender. Aspekte einer Geschichte, Paderborn 2002

                        Grotefend, Hermann: Taschenbuch des deutschen Mittelalters und der Neuzeit, Hannover 1991

 

 

Weblinks:        Kalenderlexikon (http://www.kalenderlexikon.de)

                        Umrechnungen von Kalenderdaten (http://www.nabkal.de/umrechnung.html)

                        Volkskalenderforschung (http://www.volkskalender.ch)

                        Christlicher Bauernkalender (http://www.kirchenweb.at/bauernkalender)

                        Veranstaltungskalender für diverse Sparten (http://www.events.at)

                        Katschberg (Homepage der Ferienregion) (http://www.katschberg.de)