Jagd

Anzengruber Stefan

 

Das Wort „Jagd“ stammt aus dem Westgermanischen und bezeichnet das Erlegen und Fangen jagdbarer Tiere nach den Regeln des jeweiligen Jagdrechts und Jagdbrauchs.

Im Laufe der Zeit hat sich die Bedeutung von Jagd und ihr Stellenwert in der Gesellschaft jedoch verändert.

Neben dem Sammeln( Früchte, Kleintiere…) war das Erlegen von Tieren bereits vor der Steinzeit der wichtigste Nahrungserwerb und somit ein Überlebenstrieb. Mit dem Beginn der Domestizierung änderte sich der Bezug zur Jagd dementsprechend, dass sie nicht mehr überlebensnotwendig war und dadurch nur noch als Sport und Freizeitbeschäftigung betrieben wurde. In den meisten Kulturen wurde die Jagd im Zuge der sozialen und politischen Entwicklungen zu einem Vorrecht der Eliten. Mit der französischen Revolution setzt  die Rückeroberung des Jagdrechts für die breite Masse ein, die jedoch bis ins zwanzigste Jahrhundert dauerte.

Jagd kann heute (zumindest in den Industrieländern) von nahezu jeder Person betrieben werden, und weil diese Tätigkeit in der Freizeit ausgeführt wird und ebenfalls eine Zunahme in Bezug auf Jagdurlaub, Jagdtourismus festzustellen ist, soll hier der Begriff „Jagd“ aus dem Blickpunkt der Freizeit- und Tourismussoziologie betrachtet werden.

 

Seit etwa fünf Jahrzehnten gibt es zwei neue Akzente des Jagens auf breiter Basis

  1. Jagd als Freizeitbeschäftigung: In Österreich üben etwa 110.000 Jäger flächendeckend die Jagd aus, was eine Anteil von 1:70 in der Bevölkerung entspricht. Österreich liegt mit diesem Anteil im europäischen Mittelfeld wobei Irland Spitzenreiter mit einem Anteil von 1:9 und Schlusslicht Belgien und die Niederlande mit einem Jäger/Gesamtbevölkerungsanteil von 1:500 ist. Diese Unterschiede lassen sich durch zwei Hauptgründe erklären:

·     Die Fläche die zur Nutzung für die Jagd zur Verfügung steht (Wald-, Forstgebiete bzw Jagdreviere) und zum anderen

·     Die historische Entwicklung der Jagd in den einzelnen Ländern.

Jagd als Freizeitbeschäftigung soll bestimmte Bedürfnisse wie Naturverbundenheit, aber auch Geselligkeit befriedigen.

 

  1. Jagd als Tourismusziel: Ein wichtiger Beweggrund für die Jagd ist auch das Sammeln von Trophäen um einen Beweis für das Jagdgeschick zu besitzen. Dies machten sich  Jagdgebiete, in denen begehrenswerte Trophäen vorhanden sind, zu ihrem Vorteil und man erkannte rasch die Kommerzialisierungsmöglichkeiten. Dies macht gerade Jagdurlaube in Afrika (Safaris) oder auch im nördlichen Europa für Jäger besonders interessant, da dort Tiere erlegt werden können die zuhause eine Besonderheit darstellen.

Beim Jagdtourismus spielt die Erlebnisorientiertheit neben der Naturverbundenheit eine entscheidende Rolle für die Attraktivität eines derartigen Angebotes.

 

 

 

 

 

 

 

Literatur:

 

Heinz Körber / Die Jagd. hpt- Verlagsgesellschaft, Wien 1991 

Kurt G. Büchel, Sigrid Schwenk / Die Jagd. Könemann-Verlag, Köln 1999

Reginald Huber / Jagd – Grundwissen für Prüfung und Praxis. Österreichischer Agrarverlag, Wien 1990

 

 

 

 

Links:

 

Jagd-online:                                                http://www.jagd-online.de/

Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände:    http://www.ljv.at/

Kommunikationsplattform für Jäger:                         http://jagd.de/