Gesellschaftsspiel, das

parlour game, table game

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„People do not stop playing, because they grow old. They grow old, because they stop playing.“

(George Bernhard Shaw)

 

 

Spiel ist eine symbolische Abbildung und eine Verfremdung der Realität zur Sozialisation und Unterhaltung. Spiel ist eine Tätigkeit, die subjektiv nicht mit bestimmten Zielen verbunden wird. Spiel ist überwiegend Prozess und wird dessentwillen gemacht, interessant ist der Ablauf der Handlung, die Tätigkeit selbst und nicht das eigentliche Ergebnis. Der Spielprozess ist eine erdachte zweite Realität. Dennoch erfüllt das Spiel eine Funktion, es vermittelt zum Beispiel Bestätigung durch Gewinnen, es bietet Abwechslung gegenüber einer frustrierenden Arbeit und so weiter.

 

 

Unter Gesellschaftsspiel im engeren Sinn werden reproduktive Spiele verstanden, die der Anpassung an die Gegebenheiten der Umwelt dienen und die wünschenswertes, normenkonformes Verhalten verstärken oder üben. Im Vorhinein getroffene Vereinbarungen, also Regeln steuern den Ablauf des Spiels und definieren eine Werteskala.

Folgt man diesem Verständnis, so gelten die Spiele Schach, Monopoly, Die Siedler von Catan, Mensch ärgere dich nicht und andere Brett-, Karten- und Würfelspiele als Klassiker der Gesellschaftsspiele.

 

Mensch ärgere dich nicht ist für Menschen im deutschsprachigen Raum neben Monopoly das bekannteste Gesellschaftsspiel und wird in drei von vier Haushalten besessen. Die Wurzeln dieses Laufspiels reichen bis in das 6. Jahrhundert nach Indien zurück, das Spiel in der heutigen Form gibt es seit rund 100 Jahren und wurde seit seinem Erscheinen rund 60 Millionen mal verkauft.

 

Die heutigen Gesellschaftsspiele gehen auf Spiele zurück, die politischen beziehungsweise religiösen Charakter aufwiesen. Das Spiel Schach ging aus der Urform eines Spielbrettes zur Nachstellung von Schlachten und Kriegen hervor.

Die Gesellschaftsspiele und die Spielkultur haben sich – obwohl seit jeher gespielt wird – ständig weiterentwickelt.

 

 

Unter Gesellschaftsspiel im weiteren Sinn versteht man alle Spiele, die in der Gemeinschaft und deretwegen gespielt werden. Also Spiele, die von mindestens zwei Personen gespielt werden und bei welchen der soziale Aspekt und das Vergnügen im Vordergrund stehen.

Unter diese Definition von Gesellschaftsspiel fallen auch alle Sportspiele wie zum Beispiel Fußball, des Weiteren Geschicklichkeitsspiele wie Fangspiele und Verstecken und viele andere mehr.

 

 

Kategoriensystem für Brett- und Tischspiele

 

  1. Würfel- und Glücksspiele

Würfelspiele

Start-Ziel-Spiele

Glücksspiele

Form und Ablauf des Spiels werden durch die Glück und Pech, sowie das eingegangene Risiko geleitet, der Zufall bildet das zentrale Element. Zeugnisse für derartige Spiele mit dem Würfel gibt es bereits bei den alten Römern. Zu den Würfelspielen gehört der Klassiker Mensch ärgere dich nicht.

  1. Legespiele

Zeichen-, Buchstaben-, Zahlen-, Lotto-, Figuren-, Bilderlegespiele

Legespiele sind eher jüngeren Datums und dürften von den Kartenspielen abstammen.

  1. Denkspiele

Strategische, Taktische Denkspiele

Kombinations- und Dekodierungsspiele

Gedächtnisspiele

Strategischer Plagung in kriegerischen Auseinandersetzungen stehen am Anfang der Denkspiele, es geht um die Herausforderung des gegnerischen Verstandes in Bereich Strategie und Taktik. Diese Spiele sind zumeist hoch abstrakt und kommen ohne Würfel und Karten, die dem Zufall unterliegen aus, sie bestehen also meist nur aus Spielplan und Figuren. Als Denkspiele zählen zum Beispiel Schach, Mühle und Dame.

  1. Rollenspiele

Gesellschaftsspiele im engsten Sinn

Wirtschaftsspiele

Kriminal- und Agentenspiele

Abenteuerspiele

Diese Spiele simulieren Vorgänge aus dem Alltag, sie sind in ein Szenario eingegliedert, durch welches die SpielerInnen unterschiedliche Rollen durchspielen können. Rollenspiele ähneln daher durchaus dem Theaterspiel. Monopoly und Scotland Yard sind Beispiele dieser Spielekategorie.

  1. Geschicklichkeits- und Aktionsspiele

Reaktionsspiele

Sportspiele

Bei diesen Spielen geht es um körperliche Geschicklichkeit und dem Einsatz geistiger Fähigkeiten. Mikado gehört zu den Geschicklichkeitsspielen.

  1. Sonstigen Spiele

Quiz- und Ratespiele

Psycho- und Konversationsspiele

Spielemagazine

 

 

Mittlerweile hat sich ein ganzer Markt für Gesellschafts- und andere Spiele etabliert und es werden verschiedene Preise für Spiele vergeben.

 

v     Spiel des Jahres
http://www.spiel-des-jahres.com/cms/front_content.php

v     Kinderspiel des Jahres
http://www.spiel-des-jahres.com/cms/front_content.php

v     Deutscher Spiele Preis
http://www.deutscherspielepreis.de/

v     Spiel der Spiele
http://www.spiel-der-spiele.at/

v     A la carte
http://www.fairplay-online.de/

 

 

 

Weiterführende Literatur zu Spiel und Gesellschaftsspiel

 

Baer, Ulrich: Spielpraxis: Einführung in die Spielpädagogik. Hannover 1996

 

Delvaux de Fenffe, Gregor: Vom Spieltrieb zum Gesellschaftsspiel. In: planet-wissen.de. s.l. 2004

http://www.planet-wissen.de/pw/Artikel,,,,,,,D0F3765263FAF397E030DB95FBC336FE,,,,,,,,,,,,,,,.html

 

Fritz, Jürgen: Die Welt der Brettspiele. Eine wissenschaftliche Überlegung. In: Der Raum Spielidee.

http://www.lifeart-design.de/spielidee/brettspiele/brettspiele_start.html

 

Kreutzer, Josef (Hrsg.): Handbuch der Spielpädagogik. Band 1. Pädagogische, psychologische und vergleichende Aspekte. Düsseldorf 1983

 

Simmel, Georg: Soziologie der Geselligkeit. Frankfurt a.M. 1910

http://socio.ch/sim/verschiedenes/1910/geselligkeit.htm

 

http://www.lifeart-design.de/spielidee/

 

 

Spieledatenbanken

 

http://www.spielwiese.at/

 

http://www.spielbox-online.de/

 

http://sunsite.informatik.rwth-aachen.de/cgi-bin/luding/HTML_Frame.py?lang=DE&frames=1

 

http://www.fairplay-online.de/

 

http://www.spielemuseum.at/