Freizeitbedürfnisse
Kern Stefan
0256671
In der Freizeit
können ganz generell Wünsche und Bedürfnisse außerhalb der beruflichen Sphäre
befriedigt werden.[1]
Freizeitbedürfnisse
sind verbunden mit etlichen Schwierigkeiten bezogen auf ihre optimale
Gestaltung. Es gibt Funktionen von Freizeit so genannte
Strukturierungsfunktionen. Dabei besteht die Möglichkeit, durch regelmäßig
wiederkehrende, zeitlich bestimmte Aktivitäten eine Strukturierung des Lebens
zu erreichen, die sowohl den Tages, Wochen, Monats und Jahresablauf auch in der
Zeit/Phase nach dem Beruf rhythmisiert.[2]
Die Gestaltung
der freien Lebenszeit kann einen Ausgleich zu Defiziten darstellen innerhalb
der Alltagswelt. In der verplanten Zeit, die zum Erwerb von Ressourcen,
materiellen Gütern einerseits und Wissen und Fähigkeiten andererseits dient,
kommt es aufgrund des Erwerbslebens öfters zu Defiziten im Bereich der
persönlichen Bedürfnisse. Die Freizeit ist nun dazu da folgende Bedürfnisse zu
befriedigen und jene Defizite so gut als nur möglich auszugleichen.[3]
Man ist aufgrund
von wissenschaftlichen Freizeitforschungen zu der Erkenntnis gekommen, dass es
etliche Bedürfnisse bezogen auf die Freizeitgestaltung gibt. Aus den
Ergebnissen dieser Freizeitforschung sind folgende Zielfunktionen der Freizeit
entstanden:
Erholung, Ruhe,
Wohlbefinden, angenehmes Körpergefühl, sexuelle Befriedigung
Ausgleich,
Ablenkung, Vergnügen
Kennen lernen,
Weiterlernen- und Umlernen in verschiedenen sachlichen und sozialen
Handlungslinien
Selbsterfahrung
und Selbstfindung
Mitteilung,
vielfältige soziale Beziehungen, Geselligkeit
Zusammensein,
Gemeinschaftsbezug und soziale Stabilität
Beteiligung,
Mitbestimmung
Ist die Teilnahme
am kulturellen Leben[4]
Freizeitbedürfnisse
sind auch weiters noch stark abhängig von den sozialdemographischen Determinanten
wie das Geschlecht, Alter, Familienstand, Einkommen und Beruf, Bildung und
Wohnort. Aus bestimmten Aktivitäten können Bündel so genannte Clusters von
Freizeitbedürfnissen mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit erwartet werden. Ein
Grossteil der Bevölkerung verfolgt eher unspektakuläre Freizeitbedürfnisse wie
z.B. gemütlich zu Hause bleiben, kombiniert mit Medienkonsum, Freunde und
Verwandte treffen und natürlich Familie und Hobby dürfen nicht in den
Hintergrund gelangen.[5]
Links:
Opaschowski Homepage: www.bat.de/freizeitforschung/opaschowski
Universität
Hamburg: www.uni-hamburg.de
Universität
Hamburg/ Erziehungswissenschaften: www.erzwiss.uni-hamburg.de
Universität
Linz: www.kuwi.uni-linz.ac.at
Education Highway Österreich: www.eduhi.at
Bundesministerium
für Jugend und Sozialforschung: www.bmsg.gv.at
[1] Lamprecht, Markus & Stamm, Hans Peter: Die soziale Ordnung in der Freizeit, Zürich 1994, S.29-40
[2]
Österreichisches Institut für Jugendforschung: Freizeit, Wien 1999 URL: www.bmsg.gv.at/cms/site/attachments/7/5/1/CH0242/CMS1059133142814/freizeit.pdf
-
[3] Opaschowski, Horst Werner: Pädagogik der freien Lebenszeit, Leske Verlag 1996, S.29
[4] Opaschowski, Hans Werner: Pädagogik und Didaktik der Freizeit, Opladen 1990
[5] Reinhold, Gerd (1997): Soziologie Lexikon, Oldenbourg Verlag, 3. Auflage, S. 189