Frauenfreizeit
Agnes Großfurtner 0355727
Ursprünglich entspringt der Begriff der Freizeit aus dem dichotomen
Verhältnis von Arbeitszeit und Freizeit, welches überwiegend männlich gedacht wurde.
Somit ist der herkömmliche Freizeitbegriff nicht oder nur marginal auf die
Freizeitkonzepte von Frauen anwendbar. Frauen sind oftmals gezwungen ihre
Freizeitplanung auf die verfügbare Zeit anderer abzustimmen. Gerade Hausfrauen
gestalten ihre Freizeit abhängig von anderen Familienmitgliedern. Doch vor
allem die erwerbstätigen Frauen erleben auf Grund der Erwerbsarbeit einen
„inneren Druck“, in der Planung ihrer Freizeit Rücksicht auf die Familie oder
den Partner zu nehmen.
Empirische Untersuchungen kamen mehrfach zu dem Schluss, dass Freizeit in
der heutigen Gesellschaft („die Freizeitgesellschaft“) generell aber vor allem
für Frauen immer weniger wird. Gerade wenn sie Beziehungen eingehen, wird ihre
subjektive Freizeit weniger. Die gemeinsamen Interessen mit dem Partner werden
den eigenen übergeordnet. Den mitunter größten Umbruch im Freizeitverhalten der
Frauen bringen Kinder mit sich. Durch sie beginnen Frauen immer mehr zwischen
der Familienfreizeit und der persönlichen Freizeit zu differenzieren, welche
somit immer mehr zum seltenen „Gut“ avanciert.
Obwohl Frauen tendenziell über weniger Freizeit verfügen als Männer,
ergreifen sie die Initiativen bei der Freizeitgestaltung. Überdies sind sie
eher dazu bereit Neues auszuprobieren und sind auch in der Freizeit sozial
engagierter als Männer.
Das dichotome Verhältnis von Arbeitszeit und Freizeit wird zwar zunehmend
von flexiblen Arbeitszeiten abgelöst, jedoch wird hierbei für die Frauen kein
Vorteil entstehen. Denn durch diese Auflockerung der Arbeitsverhältnisse sind
Frauen noch mehr gefordert ihre Zeit auf die flexiblen Zeiten anderer
abzustimmen.
Quelle: http://www.univie.ac.at/OEGS-Kongress-2000/On-line-Publikation/Voglmayr.pdf,
05.06.06
Weiterführende Literatur:
Opaschowski, Horst W.(1997): Einführung in die Freizeitwirtschaft. Opladen, Leske +
Budrich, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage
Opaschowski,
Horst W.(1988): Psychologie und Soziologie der Freizeit. Opladen, Leske +
Budrich, (Freizeit- und Tourismusstudien; Bd.2)
Rastetter, Daniela (1998): Freizeit braucht freie Zeit. Oder: Wie Männer es schaffen, Frauen
die (Frei-)Zeit zu stehlen. In: Hans A. Hartmann, Rolf Haubl (Hg.): Freizeit in der
Erlebnisgesellschaft. Amüsement zwischen Selbstverwirklichung und Kommerz.
Opladen/Wiesbaden,
Westdeutscher Verlag, 2. Auflage
Voglmayr, Irmtraud (2000): Frauen in der Freizeit- und Erlebnisgesellschaft. In: Birge
Krondorfer / Carina Mostböck (Hg.): Frauen und Ökonomie oder: Geld essen Kritik auf.
Kritische
Versuche feministischer Zumutungen. Wien, Promedia
Links:
http://www.soziologie.soz.uni-linz.ac.at/sozthe/freitour/skriptum/freizeitverhalten.ppt
http://www.univie.ac.at/OEGS-Kongress-2000/On-line-Publikation/Voglmayr.pdf
http://www.bohmann.at/templates/index.cfm/id/11242
http://www.g-i-s-a.de/Gender-Report2002.html