Abenteuerurlaub
Trümper definiert die Abenteuerreise, als Reise, bei der "Aktivitäten mit den für abenteuerliche Situationen charakteristische Erlebnismerkmalen überwiegen und die um ihrer selbst Willen erlebt werden, d. h. ein Abenteuermotiv muss bestehen" (Trümper, 1995, S. 221[1]).
Das Abenteuer im Urlaub steht u. a. für Lebendigkeit und Spontanität im Gegensatz zu Zivilisation, Technik und Künstlichkeit. So wird die graue Steinwüste verlassen um in der Natur etwas zu erleben. Die Luftverschmutzung wird hinter sich gelassen und gegen die frische, reine Luft der Urlaubsumgebung getauscht. Dadurch ist schon ersichtlich, dass der Abenteuerurlaub meist in Zusammenhang mit Natur steht. Oft ist die „unberührte“ Natur ein wichtiger Faktor des Abenteuertourismus, da das Abenteuer u. a. in dem „Bezwingen“ der Natur, des Berges, des Flusses,….besteht.
"Der Erlebniswert der Reisen soll speziell durch äußere Bedingung und psychophysischen Anforderungen betont werden."[2]
Das Abenteuer an sich, wird absichtlich gesucht (Ausbruch aus der Zivilisation) und kann sowohl aus Sportarten (Zuwachs vor allem bei Tauchen, Surfen, Mountainbiken, Snowboraden, Free Climbing,...) wie auch aus leichteren Herausforderungen in der Natur bis zu „Überlebensaufgaben“ bestehen. Dadurch soll die Such nach dem „ozeanischen Gefühl“ bzw. dem „Flow“ erfolgreich werden.
Jedoch wird durch die Inanspruchnahme von fertigen Packages und „Abenteuerangeboten“ das Risiko in einem überschaubaren Rahmen gehalten. So muss man – trotz all dem gesuchten Abenteuer – nicht auf die gewohnte Sicherheit verzichten.
Nach der Einteilung von Urlaubstypen nach Hahn wird der Abenteuerurlauber als A-Typ bezeichnet. Gekennzeichnet wird dieser durch die Suche nach dem „einmaligen Erlebnis“. Wobei dieses nicht allein und der unkontrollierten Gefahr ausgesetzt erlebt werden, sondern mit kontrolliertem Risiko und meist in einer (temporären) Gruppe von Gleichgesinnten.
Weiters kann man der Einteilung nach Lieblingsfarben (von Litscher 1973) folgen, wonach die Farbe rot für den Abenteuerurlauber zutrifft. Rot wird in diesem Fall mit Erregung, Bewegung und Aktivität assoziert.
Bei der Typologisierung nach den Urlaubsaktivitäten findet man laut Hahn den Abenteuerurlauber neben den Sport-, Erlebnis- und Bewegungsurlauber. (vgl. Sporttourismus - Ausübung sportlicher Aktivitäten aller Art während des Urlaubes[3])
Zu den Angebotsarten der Abenteuerreiseveranstalter gehören: Expeditionsreisen, Abenteuersporteisen, Fun + Action Angebote, Begleitete Touren und Führungen.
Die rein touristischen Angebote erhalten jedoch auch Konkurrenz vor allem durch den Sportbereich sowie auch durch Angebote der Erlebnispädagogik.
Innerhalb Europas zählt neben der Schweiz, Italien, Frankreich und Spanien vor allem Österreich zu den Destinationen. [4]
Weiter Zielländer sind nach Rupe Australien, Neuseeland, die USA aber auch Afrika und Südamerika.
Da Abenteuerurlauber vor allem die (unverbrauchte) Natur (auf-)suchen, sollte man jedoch die dadurch entstehende Belastung für diese Naturgebiete nicht unterschätzen.
Literatur
Freyer, Walter (1998), Tourismus, München, Wien; Oldenbourg
Rupe, Christina (2000), Touristische Vermarktung von Abenteuerlust und Risikofreude. Band 1, Lit, Hamburg
Anft, Michael (1993), Flow: In Hahn, Heinz/Kagelmann, Hanzs Jürgen (Hrsg.): Tourismuspsychologie und Tourismussoziologe, München, S. 141 – 14
Jägemann, Hans (1993), Vorschläge zur Harmonisierung von Naturschutz und Naturnutung im Urlaubssport, In: Wilken, Thomas et al (1993): Sport im urlaub. Ökologische, gesundheitliche und soziale Perspektiven. Aachen. S. 85 – 88
Trümper, Thomas (1995), Die touristische Entwicklung der risiko- und Abenteuersprotarten. In: Dreiyer, Axel/Krüger, Arnd (1995): Sporttourismus. Management und Marketing Handbuch, München/Wien, Teil B.II, S. 203 – 235
Iwersen-Sioltsidis, Susanne;(1997), Tourismuslehre. Haupt, Bern; Wien;
(u.a.)
Links:
http://www.abenteuerurlaub-online.de/
http://www.abenteuer-reisen.de/
http://www.fernweh.com/links_abenteuer-_und_erlebnisreisen.htm
[1] in Iwersen-Sioltsidis,
Susanne;(1997), Tourismuslehre. Haupt, Bern; Wien; (u.a.), S. 120
[2] Rupe, Christina (2000), Touristische Vermarktung von Abenteuerlust und Risikofreude. Band 1, Lit, Hamburg, S. 120
[3] Iwersen-Sioltsidis, Susanne;(1997), Tourismuslehre. Haupt, Bern; Wien; (u.a.), S. 176
[4]
Rupe, Christina (2000), Touristische Vermarktung von
Abenteuerlust und Risikofreude. Band 1, Lit, Hamburg,
S. 120